Im 7. Teil ihrer Reihe "Antidepressiva nehmen und absetzen" sprechen Professor Gerhard Gründer und Linda Kunz auf ihrem YouTube-Kanal Herz & Seele über die negativen Effekte einer Behandlung mit Antidepressiva. Thematisiert werden neben emotionalen und sexuellen Einschränkungen unter der Einnahme mögliche bleibende Effekte, also PSSD.
Das Investigativ-Magazin Panorama der BBC berichtet unter dem Titel "The Antidepressant Story" über die zunehmenden Zweifel an den einst als gut verträglich und nebenwirkungsarm vermarkteten Antidepressiva. Experten und Betroffene berichten von den Erfahrungen mit Antidepressiva, von schweren, dauerhaften Nebenwirkungen wie PSSD und davon, wie sie jahrelang versucht haben, das Interesse der Fachwelt und der Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen.
Registrierung erforderlich, Beitrag kann mit deutscher IP-Adresse leider nicht angesehen werden.
Der Telegraph greift die Geschichte von Simon Wright auf, der über 10 Jahre mit Antidepressiva behandelt wurde, die ihn emotional abstumpfen ließen und seine Sexualität stark beeinträchtigten. Keiner seiner behandelnden Ärzte hielt es für möglich, dass dies Nebenwirkungen bzw. Langzeitschäden der Antidepressiva-Therapie sind. Wright ging daher an die Öffentlichkeit und fordert eine systematische Aufklärung ("Informed Consent") von Patienten.
Nachdem die ISSM letztes Jahr ein Webinar zum Thema PSSD veranstaltete, das als ausgesprochen informativ zu bewerten ist, veröffentlichte sie im Mai ein äußerst fragwürdiges Video mit dem Titel "What is pssd syndrome and how is it treated?".
In diesem Video macht Dr. Anita Clayton deutlich, dass sie "Probleme" mit der Erkrankung habe, dass PSSD "ein Gefühl" der Patienten sei, dass es schwer zu beweisen sei, dass SSD überhaupt "existiert" und dass die Hauptursache für sexuelle Funktionsstörungen "Depressionen" seien. Sie empfiehlt zur Behandlung ein Antidepressivum, von dessen Hersteller sie gesponsert wird - ein klassischer Interessenkonflikt (COI).
Als Reaktion auf das fragwürdige Video hat die PSSD Hilfe zusammen mit dem PSSD Network sowie PSSD UK einen offenen Brief veröffentlicht und per E-Mail an das COI-Komitee der ISSM gesendet. Wir warten bis heute auf eine Reaktion der ISSM.
Dr. Josef Witt-Doerring interviewt unter verschiedenen Fragestellungen Experten, Patienten und Aktivisten zum Thema PSSD. Die Interview-Serie deckt unter anderem Fragen der Symptomatik und des Umgangs von Ärzten mit dem Thema ab.
Die Videos sind über den Youtube-Kanal von Dr. Witt-Doerring abrufbar. Ein deutscher Untertitel lässt sich einstellen.
Abstrakt
Antidepressiva gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln. Insbesondere Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) und atypische Antipsychotika werden immer häufiger verschrieben. Bei einer Untergruppe von Patienten können SSRI, SSNRI und vermutlich auch weitere Psychopharmaka das Post-SSRI-Sexual-Dysfunction-Syndrom (PSSD-Syndrom) auslösen, das durch Symptome einer sexuellen Dysfunktion charakterisiert ist und bei einem Teil der Betroffenen auch zu emotionalen Beeinträchtigungen führt. Im klinischen Alltag lassen sich einige der Symptome bei oberflächlicher Betrachtung nur schwer von denen psychischer Erkrankungen unterscheiden, was dazu führen kann, dass Betroffene sich mit der Empfehlung einer erneuten Psychopharmaka-Einnahme konfrontiert sehen. Denn während die Gefahr der Entstehung persistierender unerwünschter Arzneimittelwirkungen bei konventionellen Antipsychotika mittlerweile weithin akzeptiert ist, gelten insbesondere SSRI als gut verträglich und eher nebenwirkungsarm. Der vorliegende Artikel stellt 1) die gewonnenen Erkenntnisse zu Entstehung, Verlauf, auslösenden Medikamenten, Betroffenen und Symptomen des PSSD-Syndroms zusammen, kommentiert 2) einen kürzlich erschienen Vorschlag zu Diagnosekriterien und geht 3) auf kommunikative Herausforderungen und das Vorgehen bei Verdacht auf PSSD ein. Insgesamt ist das PSSD-Syndrom bisher unzureichend erforscht; entsprechend stehen keine ursächlichen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bereits gewonnene Erkenntnisse aus ersten Studien sollten daher weiterverfolgt und zur systematischen Erforschung des Syndroms eingesetzt werden. Es wird empfohlen, persistierende unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die auf ein PSSD-Syndrom hindeuten, systematisch zu erfassen und zu melden, um eine Datengrundlage für weitere Untersuchungen und Studien zu schaffen.
Herzlichen Dank an Dr. Jan Dreher, der uns die Möglichkeit gab, in einem Interviewformat über PSSD zu sprechen. Wir sprachen darüber, was PSSD überhaupt ist, wie PSSD entsteht, ob es Behandlungsmöglichkeiten gibt und vieles mehr.
Unter Federführung von Professor David Healy wurde im International Journal of Risk and Safety in Medicine ein Vorschlag zu Diagnosekriterien für PSSD veröffentlicht. Der Artikel ist frei zugänglich und kann hier oder in unseren Downloads als PDF heruntergeladen werden.
Wir freuen uns, dass unsere Partnerorganisation in Kanada eine Podcast-Serie zu PSSD gestartet hat. Die zweite Folge wurde heute gesendet. Sie ist über die Internetseite von PSSD Canada abrufbar. Nach einem Interview mit einer jungen Frau im April interviewt Emily Grey dieses Mal den 24-jährigen Shawn, der seit seinem 14. Lebensjahr unter PSSD leidet.
Die Spendenkampagne für das Forschungsprojekt von Professor Roberto Cosimo Melcangi wurde erneut verlängert. Seit dem 28.12.2020 wurden über 13.000 EUR gesammelt. Das neue Ziel sind 30.000 EUR. Jeder kann teilnehmen!
Hinweis 16.02.2024: Spenden sind mittlerweile über unser Konto möglich oder über das PSSD Network.
Die Kampagne ist zu 100% vertrauenswürdig. Aus rechtlichen Gründen darf die Universität Milan nicht für die Kampagne werben (siehe Eintrag vom 28.12.2020).
Über die relativ neue Internetseite StuffThatWorks könnt ihr nach einer Registrierung eure Erfahrungen mit PSSD schildern. Ziel des Projektes ist es, durch die Analyse der eingegebenen Daten Gemeinsamkeiten, z. B. in Bezug auf die häufigsten Symptome oder die Erfolgsrate bestimmter Behandlungsversuche, Übereinstimmungen sichtbar zu machen.
Unter Beteiligung von Herrn Dr. Signerski Krieger, Frau Celine Lüning und der PSSD Hilfe Deutschland e. V. wurde durch ARD Reporter eine neue Reportage über PSSD produziert.
Ihr erreicht die PSSD Hilfe Deutschland e. V. nun auch auf Twitter @PSSD_Germany! Wir werden dort vorrangig die Geschichten unserer Mitglieder und anderer Betroffener veröffentlichen.
Für den Rare Disease Day 2021 am 28.02.2021 sammeln wir Erfahrungsberichte von Betroffenen.
14.03.2021
Wir freuen uns, dass bei uns, unseren Partnerorganisationen im Ausland, auf der Rare-Disease-Webseite und auf Medium insgesamt 40 Betroffenenberichte von PSSD-Betroffenen eingegangen sin
Derzeit läuft über gofundme.com eine Spendenkampagne. Es sollen 10.000 Euro für ein Forschungsprojekt zu PSSD von Professor Roberto Cosimo Melcangi gesammelt werden. Mit Stand 28.12.2020 wurden bereits über 7.000 EUR gesammelt. Jeder kann teilnehmen!
Die Kampagne ist zu 100% vertrauenswürdig. Aus rechtlichen Gründen darf die Universität Milan nicht für die Kampagne werben. Die 10.000 EUR decken ausschließlich die unmittelbaren Materialkosten.
09.01.2021
Zwischenziel von 10.000 Euro erreicht.
21.02.2021
Das Spendenziel wurde auf 20.000 Euro erhöht, es werden also weiterhin Spenden benötigt.
28.03.2021
Spendenziel von 20.000 Euro erreicht.
Die Symposiumsbeiträge zu PSSD waren ein Erfolg. Es gingen mehrere interessierte Fragen aus dem (aufrgund des digitalen Formats leider nicht sichtbaren Publikum) ein.
Die Universität Iowa führt derzeit unter dem Titel „Evaluation of sexual health associated with selective serotonin reuptake and selective norepinephrine reuptake inhibitor use" eine Online-Befragung durch. Verantwortlich für die Erstellung und Auswertung des Fragebogens ist Frau Dr. Amy Pearlman vom Institut für Urologie.
Betroffene können unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Nationalität teilnehmen. Einzige Voraussetzung ist, dass sie einen SSRI oder einen SNRI eingenommen haben (Liste der SSRIs/SNRIs). Eine Teilnahme wird dringend empfohlen, Dauer ca. 20 Minuten.
Umfrage abgeschlossen!
Der 1Live-Podcats F**k Forward greift unterschiedlkichste Fragen zum Thema Sexualität auf. In der Folge Sex und Depressionen vom 22.09.2020 wird ab Minute 26 auch das Thema PSSD angesprochen. Empfehlenswerter Beitrag!
Auf dem diesjährigen DGPPN-Kongress wird es im Rahmen eines Symposiums mit dem Titel „Zwei Perspektiven auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen unter und nach Psychopharmakotherapie: Experten und Betroffenenvertreter im Austausch" zwei Beiträge der PSSD Hilfe zum Thema PSSD geben.
Seit heute existiert ein deutschsprachiges PSSD-Forum. Das Forum ist unabhängig vom Verein und bietet die Möglichkeit, sich anonym über PSSD auszutauschen. Es ist erreichbar unter https://pssd-forum.xobor.de/.
Wir trauern um Philipp Wilde, der sich am 06.09. aus Verzweiflung über seinen gesundheitlichen Zustand das Leben genommen hat. Wir sind sehr traurig darüber und danken Philipp für sein unermüdliches Engagement für den Verein. Wir werden dich nie vergessen.
Um weitere Experten für unser Netzwerk zu gewinnen, schreiben wir erneut relevante Institute aller deutschen Unikliniken an. Wir sind auf die Rückmeldungen gespannt.