Seit Juni 2019 warnt die European Medicines Agency vor möglichen bleibenden sexuellen Funktionsstörungen durch SSRI (mit Ausnahme von Dapoxetin) und SSNRI. Beipackzettel enthalten seitdem einen Warnhinweis.
Uns sind mehrere Fälle bekannt, bei denen PSSD-Symptome durch andere Psychpopharmaka wie trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin), nicht-selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (z. B. Trazodon, dem eine prosexuelle Wirkung nachgesagt wird) und atypische Neuroleptika ausgelöst wurden. Bisher wird offiziell nicht vor persistierenden Nebenwirkungen gewarnt.
Es sind weitere medikamenteninduzierte Syndrome bekannt, die PSSD sehr ähnlich sind. Am bekanntesten sind das Post-Finasterid-Syndrom, das durch die Einnahme des Haarwuchsmittels Finasterid ausgelöst werden kann, sowie die Post Retinoid Sexual Dysfunction, die nach der Einnahme des Aknemittels Isotretinoin auftreten kann.
Merke: PSSD-Symptome können nicht nur durch SSRI ausgelöst werden. Vielmehr ist der Begriff Post SSRI Sexual Dysfunction irreführend.